Fachsimpeleien

Samstag, 22. Oktober 2005

braindead

langsam scheint mir, daß ich dieses semester die phrase 'mir rinnt das hirn aus den ohren' recht haeufig benuetze (und weiterhin benuetzen werde).

also:
mir rinnt das hirn aus den ohren.

habe nun, nach einer umfassenden wiederholung der sumerischen grammatik, die punkte ueber adverbien, demonstrativpronomina, interrogativpronomina, reflexivpronomina, kardinalia und ordinalia gelernt. damit stehen noch die beiden kapitel ueber die enklitische kopula und das verbum an - wobei ich die enklitische kopula heute noch machen werde, und mich morgen sowie uebermorgen an das verbum machen werde.

die frage, die sich mir stellt, ist, wie viele paragraphen des CH ich bis montag 0800 schaffe. hoffentlich genug, die W. hat mir naemlich angedroht, mir einen besonders komplizierten paragraphen zuzuteilen (und das nur, weil ich bei dem herumgestottere von herrn O. fast eingeschlafen bin...).
ich befuerchte fast, daß sie mir §133 geben wird. der ist naemlich nur fragmentarisch erhalten (zumindest bei der version, die wir derzeit verwenden).

*seufz*

lernpausen sind seltsam. ich weiß nie, was ich machen soll - weiterlernen bringt nix, schließlich muß das (aus den ohren rinnende) hirn sich irgendwie erholen. verarbeiten, was in es hineingehaemmert wurde. die innere festplatte ruhen lassen, sozusagen.
aber lesen will ich jetzt nichts (wuerde ohnehin darauf hinauslaufen, mir des gurus dissertation reinzuziehen), und deadwood anschauen waere bei meinem derzeitigen kopfweh (nicht lernbedingt) keine gute idee.
kochen? nope. kein hunger.
... tja.
mal sehen.

Sonntag, 16. Oktober 2005

dumdidum...

momentan bin ich wirklich eine eifrige studentin. mach gerade meine hausaufgaben - ein aB brief in 'schoener umschrift' (was ist eine schoene umschrift, frage ich mich?), die paragraphen ueber eherecht im codex hammurapi. juche. mit einer lateinischen uebersetzung, die ich wiederum ins deutsche zu transkripieren versuche. nur das beste fuer mein gehirn... *sardonisch grins*

so, und nun weiter - hab den rechner nur angeschalten, weil ich im AHW (welches ich nur auf DVD besitze, da es unmoeglich ist, sich die drei baende zu leisten) unter riksâti nachsehen muß. die erklaerung im CDA ist naemlich so gut wie unbrauchbar.

Freitag, 7. Oktober 2005

sumerisch (2)

und weiter geht's...

4) Die dimensionalen Kasus

zu den dimensionalen Kasus des Sumerischen zaehlen der Ablativ, der Aequativ, der Dativ/Benefaktiv, der Direktiv/Terminativ-Lokativ der unmittelbaren Naehe, der Komitativ, der Lokativ und der Terminativ.
  • 4.1 - Ablativ die postposition, durch die der ablativ markiert wird, lautet -ta. man unterscheidet beim ablativ zwei verschiedene aspekte:
    • ablativus instrumentalis dieser aspekt des ablativ beschreibt ein mittel fuer eine handlung. z.B.: izi-ta "durch Feuer"
    • ablativus separativus dieser zweite aspekt des ablativ beschreibt eine richtung von etwas/jemandem weg. z.B.: uru-ta "aus der Stadt"
  • 4.2 - Äquativ die postposition, durch welche dieser kasus markiert wird, lautet -gin(7) / -gim. der aequativ wird auch als 'vergleichskasus' bezeichnet; seine funktion entspricht etwa der des akkadischen kima. z.B.: gu(4)-bàn-da-gin(7) "wie ein wilder Stier"
  • 4.3 - Dativ / Benefaktiv die dem dativ/benefaktiv zugeordnete postposition ist -ra. dieser kasus bezeichnet eine person, fuer die/zu der eine handlung vollzogen wird. beim dativ/benefaktiv ist zu beachten, daß, wenn direkt vorangehend ein genitiv steht, entweder die gesamte dativpostposition elidiert wird oder nur der vokal von dieser (/a/). z.B.: ur-sang-En-líl-lá-ra *ur-sang-Enlil-a(k)-ra "fuer den Held des Enlil"
  • 4.4 - Direktiv / Lokativ-Terminativ der unmittelbaren Naehe die diesem Kasus zugeordnete postposition lautet - ebenso wie die des agentiv/ergativ - -e. verwechslungen der beiden kasus sind jedoch nicht sonderlich haeufig, da der agentiv/ergativ zumeist nomina der personenklasse* kennzeichnet, wohingegen der direktiv meist bei nomina der sachklasse steht. am besten laesst sich dieser kasus mit "an..." uebersetzen: bad-kal-ga-e "an der maechtigen Mauer"
  • 4.5 - Komitativ die postposition, welche den komitativ markiert, lautet -da. der komitativ kommt gleichermaßen bei worten der sach- und personenklasse vor; auch wird er verwendet, wenn zwei worte miteinander kombiniert werden. z.B.: lugal-da "mit dem Koenig" áb amar**-bi-da "die Kuh mit ihrem Jungen"
  • 4.6 - Lokativ die dem lokativ zugeordnete postposition lautet -a. dieser kasus beschreibt eine position, und er wird meist in kombination mit worten der sachklasse verwendet. z.B.: é-a "in dem Haus"
  • 4.7 - Terminativ die postposition, die dem terminativ zugeordnet wird und diesen markiert, lautet -(e)sh(e). es kommt jedoch außerordentlich selten vor, daß die gesamte postposition geschrieben wird - meist kann man den terminativ lediglich an einem Shin erkennen, das da ist, wo keines sein sollte, oder er wird als -shè geschrieben. zu beachten ist, daß wenn ein terminativ unmittelbar auf einen genitiv folgt, dieser genitiv vollstaendig elidiert wird. der terminativ beschreibt eine richtung/bewegung auf etwas oder jemanden zu. z.B.: uru-kug-dingir-dingir-kàl-ga-ash *uru-kug-dingir-dingir-kalga-a(k)-(e)sh(e) "zu der heiligen Stadt der maechtigen Goetter"

* Im Sumerischen unterscheidet man weder zwischen maennlich noch weiblich noch sonst irgendwelchen kategorien, wie sie in heutigen sprachen vorkommen, sondern zwischen zwei kategorien, die meiner meinung nach wesentlich mehr sinn machen: belebt (personenklasse) und unbelebt (sachklasse). die grenzen zwischen den klassen sind fließend, denn innerhalb der kulte der goetter koennen durch bestimmte riten gegenstaende belebt werden, was sich dann auch in ihrer grammatikalischen behandlung wiederspiegelt.

** amuesante note: der gott Marduk, den die meisten kennen werden (ist er doch auf jeden fall bekannter als Ereshkigala oder Ninngishzhidda), heißt in seiner urspruenglichen sumer. form 'amar-utu' - was in etwa bedeutet "Jungtier (Kalb) des Sonnengottes".
aehnlich amuesant ist der name eines herrschers der III. dynastie von Ur - 'amar-su'en'. woertlich: "Mondkalb".

und da sage noch jemand, tote sprachen seien nicht interessant und lustig.

Donnerstag, 6. Oktober 2005

sumerisch (1)

da ich in einer woche meine sumerisch I pruefung habe, und ein sehr haptischer lerntypus bin, nutze ich diesen blog hier, um mal das zusammenzufassen, was ich mir heute angeeignet habe.

Die Sumerische Sprache

das sumerische ist jene sprache, welche im gebiet des alten mesopotamien im 3. jtsd. BCE gesprochen wurde. es handelt sich dabei um eine sog. ergativsprache; sie verfuegt ueber einen agglutinierenden sprachaufbau.

als ergativsprache bezeichnet man sprachen, die fuer das subjekt eines intransitiven verbums und das direkte objekt eines transitiven verbums den selben fall verwenden, naemlich den sogenannten absolutiv.
unter einem agglutinierendem sprachaufbau versteht man, daß funktionen der sprache (z.b. tempus, kasus, ...) durch das anbringen von affixen gekennzeichnet werden.

es ist bislang nicht geklaert, wo (oder wie) die sumerische sprache entstanden ist. als gesichert gilt jedoch, daß sie mit keiner der heutzutage bekannten sprachen (ob lebend oder tot) verwandt ist.

waehrend der periode des reichs von akkade (ca. 2340 - 2111 BCE, mittlere chronologie) wurde das sumerische durch das akkadische als offizielle schriftsprache ersetzt. nach dieser periode gab es eine zeit der sog. 'sumerischen renaissance' (Ur III und Gudea v. Lagash), innerhalb derer das sumerische wieder gepflegt wurde. dennoch setzte sich das akkadische durch, und das sumerische erhielt sich lediglich als sprache der gelehrten und der priesterschaft.

Die Konsonanten

das sumerische verfuegt ueber folgende konsonanten:

B D G H/CH K L M N P R S SH T Z

dazu kommen noch drei phoneme, die in unseren heutigen sprachen unbekannt sind:

/ng/ - /mb/ - /dr/

Die Vokale

A I U
e ü
(o)-----> zwischen A und U

Die Kasus

Im Sumerischen unterscheidet man zwischen den adnominalen Kasus und den dimensionalen Kasus.
  • adnominale Kasus
    es gibt 3 adnominale Kasus:
    den Ergativ/Agentiv, den Absolutiv und den Genitiv
  • dimensionale Kasus
    zu den dimensionalen Kasus des Sumerischen gehoeren folgende:
    Ablativ (ablativus separativus und ablativus instrumentalis), Direktiv (Lokativ-Terminativ der unmittelbaren naehe), Lokativ, Aequativ, Komitativ, Terminativ, Dativ.
  1. Ergativ/Agentiv dieser Kasus wird durch die Postposition -e gekennzeichnet. er bezeichnet das subjekt eines transitiven verbums.
  2. Absolutiv dieser Kasus wird auch als Nullkasus bezeichnet, denn er verfuegt ueber keine besondere kennzeichnende postposition. er bezeichnet entweder das direkte objekt eines transitiven verbums oder das subjekt eines intransitiven verbums.
  3. Genitiv der Genitiv ist bei weitem der wichtigste der sumerischen kasus. er wird durch die postposition -ak gekennzeichnet. der sumerische genitiv konstruiert sich nach dem klassischen NOMEN REGENS - NOMEN RECTUM schema, wobei an das nomen rectum die genitivpostposition -ak angehaengt wird. dabei sind mehrere dinge zu beachten:
    • die genitivpostposition wird niemals mit dem zeichen fuer AK geschrieben
    • das nomen rectum und die genitivpostposition verschmelzen ueber die morphemgrenzen hinweg miteinander. endet das nomen rectum auf einen konsonanten, so wird dieser konsonant im naechsten zeichen mit aufgenommen. z.B.: dumu (d)En-lil-la (-ak) lautet das nomen rectum auf einen vokal aus, so assimiliert der genitiv an diesen vokal.
    • das auslautende /k/ der genitivpostposition faellt ab, falls kein vokal darauf folgt.
    es ist nicht nur moeglich, einfache genitivverbindungen (Nomen Regens - Nomen Rectum) zu konstruieren, sondern es lassen sich auch zwei- oder dreigliedrige genitivketten konstruieren. hypothetisch ließen sich quasiunendliche genitivketten bilden, in der praxis sind aber dreigliedrige genitivverbindungen im sumerischen schon aeusserst selten. die konstruktion einer zweigliedrigen genitivverbindung ist sehr einfach: an das ende der nominalphrase werden einfach die genitivpostpositionen angehaengt. z.B.: *é-shesh-lugal-ak-ak é-shesh-lugal-la-ak
    hierbei konstituiert 'shesh-lugal-ak' ('der Bruder des Koenigs') die erste Genitivverbindung. in folge der doppelten genitivkonstruktion wird diese genitivverbindung als ein einzelnes nomen rectum betrachtet, und so kommt es zur gesamtkonstruktion é-shesh-lugal-ak-ak ('das Haus des Bruders des Koenigs').
    leider allzu oft unbeachtet in den grammatikalischen abhandlungen zur sumerischen sprache bleiben der INVERSE GENITIV und der ISOLIERTE GENITIV. der inverse genitiv funktioniert im grunde genommen wie eine gewoehnliche genitivkonstruktion, der einzige unterschied besteht darin, daß an das Nomen Regens ein Possessivsuffix angehaengt wird. diese art des ausdrucks ist in sueddeutschland und oesterreich noch heute gebraeuchlich, auch wenn der nominativ des nomen rectum dabei oft durch einen dativ ersetzt wird. der isolierte genitiv wiederum besteht lediglich darin, daß an ein isoliert stehendes nomen die genitivpostposition angehaengt wird.
Na?

mentales mäandern

die seltsamen und oft genug vollkommen unwichtigen gedanken eines seltsamen wesens

stimmungsindikator

The current mood of ruhabishta at www.imood.com

hirnfutter


Heinz Halm, Wolfgang Röllig, Wolfram von Soden
Die Welt des Orients XVII / 1986. Wissenschaftliche Beiträge zur Kunde des Morgenlandes




Comte de Lautréamont
Die Gesänge des Maldoror

Gebhard J. Selz
Untersuchungen zur Götterwelt des altsumerischen Stadtstaates von Lagash

klangvolles


Corvus Corax
Seikilos




Cintecele Diavolui
Devils Songs [UK-Import]


Summoning
Minas Morgul

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halbwegs aktuelles

gratulation, Ihr letzter...
gratulation, Ihr letzter eintrag hatte vor kurzem jahrestag....
herold - 2006/11/01 12:33
Der Mythos
ssagt doch viel über die Arbeit aus
sprimbs - 2006/08/11 12:29
die ruha
dauert hier schon ziemlich lange ... ;-)
herold - 2006/01/01 19:19
No eye-diseases said...
No eye-diseases said there: "I am the eye disease."...
herold - 2005/11/13 12:58
was fängt man denn so...
was fängt man denn so an im leben wenn man sumerisch...
la fille rousse - 2005/11/07 17:24
bravo, das verlinken...
bravo, das verlinken des nicks hat ja in der zwischenzeit...
herold - 2005/10/28 18:48
wie schaut's aus mit...
wie schaut's aus mit dem abchecken der brandnames?
Rafael - 2005/10/27 00:57
Sociopath You are...
Sociopath You are 57% Rational, 28% Extroverted,...
ruha-bishta - 2005/10/25 00:55
laberlaberlaberlaberla...
blah blah blah blah blah blah blah blah blah blah blah...
ruha-bishta - 2005/10/25 00:26

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