Donnerstag, 6. Oktober 2005

sumerisch (1)

da ich in einer woche meine sumerisch I pruefung habe, und ein sehr haptischer lerntypus bin, nutze ich diesen blog hier, um mal das zusammenzufassen, was ich mir heute angeeignet habe.

Die Sumerische Sprache

das sumerische ist jene sprache, welche im gebiet des alten mesopotamien im 3. jtsd. BCE gesprochen wurde. es handelt sich dabei um eine sog. ergativsprache; sie verfuegt ueber einen agglutinierenden sprachaufbau.

als ergativsprache bezeichnet man sprachen, die fuer das subjekt eines intransitiven verbums und das direkte objekt eines transitiven verbums den selben fall verwenden, naemlich den sogenannten absolutiv.
unter einem agglutinierendem sprachaufbau versteht man, daß funktionen der sprache (z.b. tempus, kasus, ...) durch das anbringen von affixen gekennzeichnet werden.

es ist bislang nicht geklaert, wo (oder wie) die sumerische sprache entstanden ist. als gesichert gilt jedoch, daß sie mit keiner der heutzutage bekannten sprachen (ob lebend oder tot) verwandt ist.

waehrend der periode des reichs von akkade (ca. 2340 - 2111 BCE, mittlere chronologie) wurde das sumerische durch das akkadische als offizielle schriftsprache ersetzt. nach dieser periode gab es eine zeit der sog. 'sumerischen renaissance' (Ur III und Gudea v. Lagash), innerhalb derer das sumerische wieder gepflegt wurde. dennoch setzte sich das akkadische durch, und das sumerische erhielt sich lediglich als sprache der gelehrten und der priesterschaft.

Die Konsonanten

das sumerische verfuegt ueber folgende konsonanten:

B D G H/CH K L M N P R S SH T Z

dazu kommen noch drei phoneme, die in unseren heutigen sprachen unbekannt sind:

/ng/ - /mb/ - /dr/

Die Vokale

A I U
e ü
(o)-----> zwischen A und U

Die Kasus

Im Sumerischen unterscheidet man zwischen den adnominalen Kasus und den dimensionalen Kasus.
  • adnominale Kasus
    es gibt 3 adnominale Kasus:
    den Ergativ/Agentiv, den Absolutiv und den Genitiv
  • dimensionale Kasus
    zu den dimensionalen Kasus des Sumerischen gehoeren folgende:
    Ablativ (ablativus separativus und ablativus instrumentalis), Direktiv (Lokativ-Terminativ der unmittelbaren naehe), Lokativ, Aequativ, Komitativ, Terminativ, Dativ.
  1. Ergativ/Agentiv dieser Kasus wird durch die Postposition -e gekennzeichnet. er bezeichnet das subjekt eines transitiven verbums.
  2. Absolutiv dieser Kasus wird auch als Nullkasus bezeichnet, denn er verfuegt ueber keine besondere kennzeichnende postposition. er bezeichnet entweder das direkte objekt eines transitiven verbums oder das subjekt eines intransitiven verbums.
  3. Genitiv der Genitiv ist bei weitem der wichtigste der sumerischen kasus. er wird durch die postposition -ak gekennzeichnet. der sumerische genitiv konstruiert sich nach dem klassischen NOMEN REGENS - NOMEN RECTUM schema, wobei an das nomen rectum die genitivpostposition -ak angehaengt wird. dabei sind mehrere dinge zu beachten:
    • die genitivpostposition wird niemals mit dem zeichen fuer AK geschrieben
    • das nomen rectum und die genitivpostposition verschmelzen ueber die morphemgrenzen hinweg miteinander. endet das nomen rectum auf einen konsonanten, so wird dieser konsonant im naechsten zeichen mit aufgenommen. z.B.: dumu (d)En-lil-la (-ak) lautet das nomen rectum auf einen vokal aus, so assimiliert der genitiv an diesen vokal.
    • das auslautende /k/ der genitivpostposition faellt ab, falls kein vokal darauf folgt.
    es ist nicht nur moeglich, einfache genitivverbindungen (Nomen Regens - Nomen Rectum) zu konstruieren, sondern es lassen sich auch zwei- oder dreigliedrige genitivketten konstruieren. hypothetisch ließen sich quasiunendliche genitivketten bilden, in der praxis sind aber dreigliedrige genitivverbindungen im sumerischen schon aeusserst selten. die konstruktion einer zweigliedrigen genitivverbindung ist sehr einfach: an das ende der nominalphrase werden einfach die genitivpostpositionen angehaengt. z.B.: *é-shesh-lugal-ak-ak é-shesh-lugal-la-ak
    hierbei konstituiert 'shesh-lugal-ak' ('der Bruder des Koenigs') die erste Genitivverbindung. in folge der doppelten genitivkonstruktion wird diese genitivverbindung als ein einzelnes nomen rectum betrachtet, und so kommt es zur gesamtkonstruktion é-shesh-lugal-ak-ak ('das Haus des Bruders des Koenigs').
    leider allzu oft unbeachtet in den grammatikalischen abhandlungen zur sumerischen sprache bleiben der INVERSE GENITIV und der ISOLIERTE GENITIV. der inverse genitiv funktioniert im grunde genommen wie eine gewoehnliche genitivkonstruktion, der einzige unterschied besteht darin, daß an das Nomen Regens ein Possessivsuffix angehaengt wird. diese art des ausdrucks ist in sueddeutschland und oesterreich noch heute gebraeuchlich, auch wenn der nominativ des nomen rectum dabei oft durch einen dativ ersetzt wird. der isolierte genitiv wiederum besteht lediglich darin, daß an ein isoliert stehendes nomen die genitivpostposition angehaengt wird.
Na?

zum thema religion

da gerade auf OE1 die religions-sendung laeuft, hier eine kleine anregung fuer die großen religionen der welt und ihre anhaenger. eine kleine anregung, die im 15. jahrhundert CE von einem theologen geaeussert wurde - und das interessante daran ist: welcher religionsvertreter wuerde heutzutage so etwas sagen? keiner.

una religio in rituum varietate

~ Nikolaus von Kues, "de pace fidei"

*merf*

warum gehen um die uhrzeit alle schlafen? ich will nicht schlafen! ich kann auch gar nicht schlafen!

...

außerdem ueberlege ich, ob ich nicht eventuell das morgige hebraeisch ausfallen lassen soll. ich koennte z.B. sumerisch lernen. naja, wir werden sehen.

mentales mäandern

die seltsamen und oft genug vollkommen unwichtigen gedanken eines seltsamen wesens

stimmungsindikator

The current mood of ruhabishta at www.imood.com

hirnfutter


Heinz Halm, Wolfgang Röllig, Wolfram von Soden
Die Welt des Orients XVII / 1986. Wissenschaftliche Beiträge zur Kunde des Morgenlandes




Comte de Lautréamont
Die Gesänge des Maldoror

Gebhard J. Selz
Untersuchungen zur Götterwelt des altsumerischen Stadtstaates von Lagash

klangvolles


Corvus Corax
Seikilos




Cintecele Diavolui
Devils Songs [UK-Import]


Summoning
Minas Morgul

bibliothek

Oktober 2005
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 
 
 
 
 
 1 
11
17
20
26
27
28
29
30
31
 
 
 
 
 
 
 
 

halbwegs aktuelles

gratulation, Ihr letzter...
gratulation, Ihr letzter eintrag hatte vor kurzem jahrestag....
herold - 2006/11/01 12:33
Der Mythos
ssagt doch viel über die Arbeit aus
sprimbs - 2006/08/11 12:29
die ruha
dauert hier schon ziemlich lange ... ;-)
herold - 2006/01/01 19:19
No eye-diseases said...
No eye-diseases said there: "I am the eye disease."...
herold - 2005/11/13 12:58
was fängt man denn so...
was fängt man denn so an im leben wenn man sumerisch...
la fille rousse - 2005/11/07 17:24
bravo, das verlinken...
bravo, das verlinken des nicks hat ja in der zwischenzeit...
herold - 2005/10/28 18:48
wie schaut's aus mit...
wie schaut's aus mit dem abchecken der brandnames?
Rafael - 2005/10/27 00:57
Sociopath You are...
Sociopath You are 57% Rational, 28% Extroverted,...
ruha-bishta - 2005/10/25 00:55
laberlaberlaberlaberla...
blah blah blah blah blah blah blah blah blah blah blah...
ruha-bishta - 2005/10/25 00:26

atta / atti

Du bist nicht angemeldet.

status

Online seit 6801 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 2006/11/01 12:33

zaehlmaschine

Counter

Anderswo
DisArcana
Diversestes
Fachsimpeleien
Gedenke
Geschimpfe
Innere Werte
Selbstdarstellungen
Sinnfrei
UniUnLeben
Wochenende
Zitiertes
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren