sumerisch (1)
da ich in einer woche meine sumerisch I pruefung habe, und ein sehr haptischer lerntypus bin, nutze ich diesen blog hier, um mal das zusammenzufassen, was ich mir heute angeeignet habe.
Die Sumerische Sprache
das sumerische ist jene sprache, welche im gebiet des alten mesopotamien im 3. jtsd. BCE gesprochen wurde. es handelt sich dabei um eine sog. ergativsprache; sie verfuegt ueber einen agglutinierenden sprachaufbau.
als ergativsprache bezeichnet man sprachen, die fuer das subjekt eines intransitiven verbums und das direkte objekt eines transitiven verbums den selben fall verwenden, naemlich den sogenannten absolutiv.
unter einem agglutinierendem sprachaufbau versteht man, daß funktionen der sprache (z.b. tempus, kasus, ...) durch das anbringen von affixen gekennzeichnet werden.
es ist bislang nicht geklaert, wo (oder wie) die sumerische sprache entstanden ist. als gesichert gilt jedoch, daß sie mit keiner der heutzutage bekannten sprachen (ob lebend oder tot) verwandt ist.
waehrend der periode des reichs von akkade (ca. 2340 - 2111 BCE, mittlere chronologie) wurde das sumerische durch das akkadische als offizielle schriftsprache ersetzt. nach dieser periode gab es eine zeit der sog. 'sumerischen renaissance' (Ur III und Gudea v. Lagash), innerhalb derer das sumerische wieder gepflegt wurde. dennoch setzte sich das akkadische durch, und das sumerische erhielt sich lediglich als sprache der gelehrten und der priesterschaft.
Die Konsonanten
das sumerische verfuegt ueber folgende konsonanten:
B D G H/CH K L M N P R S SH T Z
dazu kommen noch drei phoneme, die in unseren heutigen sprachen unbekannt sind:
/ng/ - /mb/ - /dr/
Die Vokale
A I U
e ü
(o)-----> zwischen A und U
Die Kasus
Im Sumerischen unterscheidet man zwischen den adnominalen Kasus und den dimensionalen Kasus.
Die Sumerische Sprache
das sumerische ist jene sprache, welche im gebiet des alten mesopotamien im 3. jtsd. BCE gesprochen wurde. es handelt sich dabei um eine sog. ergativsprache; sie verfuegt ueber einen agglutinierenden sprachaufbau.
als ergativsprache bezeichnet man sprachen, die fuer das subjekt eines intransitiven verbums und das direkte objekt eines transitiven verbums den selben fall verwenden, naemlich den sogenannten absolutiv.
unter einem agglutinierendem sprachaufbau versteht man, daß funktionen der sprache (z.b. tempus, kasus, ...) durch das anbringen von affixen gekennzeichnet werden.
es ist bislang nicht geklaert, wo (oder wie) die sumerische sprache entstanden ist. als gesichert gilt jedoch, daß sie mit keiner der heutzutage bekannten sprachen (ob lebend oder tot) verwandt ist.
waehrend der periode des reichs von akkade (ca. 2340 - 2111 BCE, mittlere chronologie) wurde das sumerische durch das akkadische als offizielle schriftsprache ersetzt. nach dieser periode gab es eine zeit der sog. 'sumerischen renaissance' (Ur III und Gudea v. Lagash), innerhalb derer das sumerische wieder gepflegt wurde. dennoch setzte sich das akkadische durch, und das sumerische erhielt sich lediglich als sprache der gelehrten und der priesterschaft.
Die Konsonanten
das sumerische verfuegt ueber folgende konsonanten:
B D G H/CH K L M N P R S SH T Z
dazu kommen noch drei phoneme, die in unseren heutigen sprachen unbekannt sind:
/ng/ - /mb/ - /dr/
Die Vokale
A I U
e ü
(o)-----> zwischen A und U
Die Kasus
Im Sumerischen unterscheidet man zwischen den adnominalen Kasus und den dimensionalen Kasus.
- adnominale Kasus
es gibt 3 adnominale Kasus:
den Ergativ/Agentiv, den Absolutiv und den Genitiv - dimensionale Kasus
zu den dimensionalen Kasus des Sumerischen gehoeren folgende:
Ablativ (ablativus separativus und ablativus instrumentalis), Direktiv (Lokativ-Terminativ der unmittelbaren naehe), Lokativ, Aequativ, Komitativ, Terminativ, Dativ.
- Ergativ/Agentiv dieser Kasus wird durch die Postposition -e gekennzeichnet. er bezeichnet das subjekt eines transitiven verbums.
- Absolutiv dieser Kasus wird auch als Nullkasus bezeichnet, denn er verfuegt ueber keine besondere kennzeichnende postposition. er bezeichnet entweder das direkte objekt eines transitiven verbums oder das subjekt eines intransitiven verbums.
- Genitiv der Genitiv ist bei weitem der wichtigste der sumerischen kasus. er wird durch die postposition -ak gekennzeichnet. der sumerische genitiv konstruiert sich nach dem klassischen NOMEN REGENS - NOMEN RECTUM schema, wobei an das nomen rectum die genitivpostposition -ak angehaengt wird. dabei sind mehrere dinge zu beachten:
- die genitivpostposition wird niemals mit dem zeichen fuer AK geschrieben
- das nomen rectum und die genitivpostposition verschmelzen ueber die morphemgrenzen hinweg miteinander. endet das nomen rectum auf einen konsonanten, so wird dieser konsonant im naechsten zeichen mit aufgenommen. z.B.: dumu (d)En-lil-la (-ak) lautet das nomen rectum auf einen vokal aus, so assimiliert der genitiv an diesen vokal.
- das auslautende /k/ der genitivpostposition faellt ab, falls kein vokal darauf folgt.
hierbei konstituiert 'shesh-lugal-ak' ('der Bruder des Koenigs') die erste Genitivverbindung. in folge der doppelten genitivkonstruktion wird diese genitivverbindung als ein einzelnes nomen rectum betrachtet, und so kommt es zur gesamtkonstruktion é-shesh-lugal-ak-ak ('das Haus des Bruders des Koenigs').
leider allzu oft unbeachtet in den grammatikalischen abhandlungen zur sumerischen sprache bleiben der INVERSE GENITIV und der ISOLIERTE GENITIV. der inverse genitiv funktioniert im grunde genommen wie eine gewoehnliche genitivkonstruktion, der einzige unterschied besteht darin, daß an das Nomen Regens ein Possessivsuffix angehaengt wird. diese art des ausdrucks ist in sueddeutschland und oesterreich noch heute gebraeuchlich, auch wenn der nominativ des nomen rectum dabei oft durch einen dativ ersetzt wird. der isolierte genitiv wiederum besteht lediglich darin, daß an ein isoliert stehendes nomen die genitivpostposition angehaengt wird.
ruha-bishta - 2005/10/06 22:39